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Das war das OERcamp Nord

Ein bisschen Barcamp, ein paar Workshops dazu WLAN und ein Hashtag #OERcamp17 und schon wird aus einem normalen Event ein gutes Event? Nein so einfach läuft das natürlich nicht. Gerade Barcamps leben mehr von den Teilnehmern, die gerade hier eine aktivere Rolle einnehmen und das ist bei einem OERcamp natürlich nicht anders.

Foto von Manfred Steger CC BY https://www.flickr.com/photos/fotoexperiencede/35519020925/in/album-72157682537527134/

Das Hamburger OERcamp war nach Süd und West schon das dritte dies Jahr und zeigt, die wachsende Bedeutung von OER im Bildungskontext. Das hat man dann auch ganz eindeutig beim Hamburger Treffen bemerkt. Neben vielen alten Hasen und Dauergästen, waren auch sehr viele Neulinge dabei, und für geschätzt 50% war es sogar das erste Barcamp überhaupt. Das sollte man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn man bestimmte Session vorschlagen will. Denn für viele sind Themen wie MOOCs, H5P, Lizenzmodelle noch echtes Neuland und andere sind in der Diskussion schon sehr viel weiter und wollen dann schon über Blockchains, Bildungspolitik oder Virtuelle Erweiterungen sprechen. Dafür sind aber Konferenzen da, denn gerade bei Barcamps kann man eigentlich alles finden und der rote Faden wird durch die Community bestimmt und nicht durch ein Komitee.

Jeden Tag gab es zwei unterschiedliche Konferenzformate. Das eine waren Workshops, die im Vorwege geplant wurden und die andere Hälfte war das bekannte Barcamp-Format. Mir ist dabei aufgefallen, dass es kaum noch frontale Powerpoint-Vorträge gab. Die meisten Vorträge hatten entweder gar keine Folien oder nur ganz wenige um das Thema anzumoderieren bzw. einen Austausch zu aktivieren. Da sind Barcamps eindeutig weiter, als die “alten” Konferenzen. Auch wurde weit über den analogen Ort geplant, denn natürlich gab es WLAN und einen Hashtag, aber es wurden auch Podcast live produziert oder mit VConnecting Teilnehmer per Webkonf zugeschaltet.

Das solche Experimente überhaupt möglich sind, liegt natürlich an dem überragenden Organisations-Team rund um Jöran. Ich frage mich oft, ob die überhaupt etwas schlecht machen können 🙂 Das Geheimnis einer guten Organisation ist meist, dass das gewisse Etwas da ist, was später eine angenehme Atmosphäre schafft. Sei es eine Candy Bar, ein außergewöhnlicher Tagungsort (hier das Chinesische Teehaus) oder Luftballons, die als Wegweiser dienen. Vielen Dank dafür.

Ich hab aber auch Kritik, denn gerade am Samstag war ich doch von der schwachen Teilnehmerzahl enttäuscht. Es mussten sogar Workshops ausfallen. Das lag vielleicht auch am Unwetter oder an den Harley Days. Meiner Meinung nach gab, es zu viele Sessions von den alten Hasen. Ich wünsche mir mehr Mut, von den Neulingen. Auch war ich etwas enttäuscht vom Gastgeber Uni Hamburg, denn gefühlt kamen wenig Teilnehmer von der Uni, obwohl gerade die Hamburg Open Online University (hoou) doch ein OER-Vorzeige-Projekt sein sollte. Wir Lübecker waren mit vier Leuten dort und haben auch unsere OER-Projekte wie #Jointly oder mooin vorgestellt.

Obwohl ich dies Jahr Konferenzen eher meiden will, hatte ich etliche Highlights. Die wecken dann doch wieder Motivation in mir, um vielleicht im nächsten Jahr wieder mehr auf Dienstreisen zu gehen. Mir hat es besonders Spaß gemacht mit @lambo und @xldkpt eine Session über Blockchains anzubieten, die eigentlich nur aus einem Tweet entstanden ist. Das sind diese kleinen Internet Geschichten, die zeigen, warum wir alle so begeistert sind von diesem Netz der Möglichkeiten. Außerdem hab ich auch viele Leute endlich auch einmal analog treffen können und es gab erstaunlich gute fachlich sehr spannende Vorträge.

Abschließend kann man sagen, das OERcamp17 war ein voller Erfolg und hat mir gezeigt, dass Open Education immer mehr seinen Weg findet. Es gibt mehr Nachfrage, es gibt mehr Anwendungen und vor allem sieht man jetzt, wie sinnvoll die Förderungen der letzten Jahre waren. Open Education ist weit mehr als eine Sammlung von Inhalten oder von Tools, es ist eine neue Einstellung für eine Arbeits- oder sogar Gesellschaftskultur. Es gibt auch schon erste Bildersammlungen im Netz mit Eindrücken.

Solche Projekte brauchen aber sehr viel Kommunikation und sehr viel Zeit. Es ist jedoch schön, wenn man einen Teil dieser Bewegung sein darf. Und im November findet dann auch das nächste OER-Festival in Berlin statt, wo oncampus auch Partner und Sponsor ist.

 

3 Kommentare

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