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Warum ich Facebook nutze und mag

Ich nutze Facebook jetzt seit sechs Jahren und damals war das sogar ziemlich Neuland. Mein ersten Kontakte waren dementsprechend auch aus England und Österreich 🙂 Inzwischen gibt es in Deutschland ca. 28 Mio. Nutzer und die neuesten Trends sagen, dass inzwischen wir Alten Facebook erobert haben und die Jungen bei WhatsApp, Snapchat und YouKnow sind. Ich mag Facebook und will kurz erklären warum.

tl;dr

Facebook Logo
Facebook Logo

Es ist in Deutschland Sitte Facebook zu “dissen”. Viele die ich kenne, sind sehr Stolz darauf, nicht bei Facebook zu sein. Es ist Zeitverschwendung, man wird überwacht, es kommen nur überflüssige Nachrichten oder dummes Zeug und dann der berühmte Post “Ich war gerade auf Klo”, den jeder gerne erzählt. Die Wahrheit sieht natürlich anders aus und ist viel komplizierter.

Zum einen die schöne deutsche Diskussion über den Datenschutz. Facebook überwacht uns, gibt unsere Daten preis und vor allem wertet uns aus und dann (und jetzt kommt das Böseste überhaupt) schaltet es uns Werbung, die wir mögen. Das ist in der Tat unglaublich, denn bisher krieg ich Papierwerbung mit Katzenfutter, Autoreifen und Kinderkleidung. Ich habe aber keine Katzen, Autos oder Kinder, aber das ist ja gute Werbung, denn sie ist nicht personalisiert. Ich dagegen empfinde das zum einen als Umweltverschmutzung, als Zeitverschwendung und natürlich als dumm. Personalisierte Werbung ist eigentlich das, was ich haben will, aber anscheinend stehe ich damit ziemlich alleine.

Ganz allgemein denke ich aber auch, dass die Datenschutzdiskussion inzwischen ins Leere läuft. Facebook arbeitet ständig daran, die Datenschutzeinstellungen (auch dank der deutschen Kritik) zu verbessern und inzwischen, sind die viel besser als früher. Das merkt aber kaum einer, denn Facebook muss natürlich böse bleiben.

Zum anderen ist Facebook das, was man selbst daraus macht. Vor gut drei Jahren habe ich mir Facebook komplett umgestaltet. Viele “Freunde”, die den ganzen Tag für mich unwichtigen Kram geposted haben (meist sind das Uli Stein Witze oder Babyfotos), habe ich auf stumm geschaltet, parallel habe ich dann für mich interessante Themen abonniert, oder ich habe mich gleich mit Schlauen befreundet, z.B. Journalisten, Medienexperten oder Professoren. Dadurch ist Facebook für mich quasi zu einer Tageszeitung geworden mit vielen privaten Statements von meinen Freunden.  (Tageszeitung kann man natürlich auch besser mit Flipboard machen)

Und der Vorteil?

Mein Facebook Profil ist nicht öffentlich und ich merke gerade jetzt zur Urlaubszeit, wenn man alte Freunde wiedertrifft, dass Facebook unglaublich hilft. Man kann sich ganz anders mit den alten Jungs austauschen (hab gerade Besuch aus den USA, wo mir das richtig aufgefallen ist). Aber auch alte Studienkollegen kann ich ziemlich gut in die Offliner und Onliner unterteilen und meist motzen die Offliner, man melde sich ja nie (wobei die sich auch nie melden, aber das ist ein anderes Thema). Ich verliere aber inzwischen wirklich den Kontakt zu den Offlinern (ich zähle da auch die WhatsApp Verweigerer zu). Natürlich kann man jetzt sagen, dass ich mich doch auch bemühen könnte, aber Leute, wer hat dazu denn Zeit?

Facebook zeigt aber auch, was einige Menschen so denken. Ich diskutiere sehr ungern politisch in den Social Networks, aber trotzdem kann man bei einigen Menschen sehen, was sie so denken und das ist auch oft enttäuschend. Facebook hat halt auch die Eigenschaft, dass viele Menschen sehen können, wie dumm einige andere sind und sicherlich bin ich es auch. Ich finde das aber nicht negativ, sondern eher positiv, denn es ist ja mehr Wahrheit, als ich oft in einem Gespräch erfahre. Facebook kann entlarvend ehrlich sein und hier auch noch einmal meine Anmerkung für alle Personaldiskussionen: Wir erklären jedem Jugendlichen, wie er in Bewerbungen den Arbeitgeber täuschen soll (schreib das bloss nicht rein und hier sind tolle Hobbys und das lass mal weg) und danach wundert man sich, dass man in der Probezeit fliegt. Ich bin überzeugt, dass man per Social Networks ein viel besseres Team zusammensetzen kann, als über Bewerbungsgespräche und seid mal ehrlich, wer will einen Job haben, wo man schon vorher weiss, dass man nicht ins Team passt.

Facebook alles gut?

Facebook it jedoch nicht so toll, wie ich es  gerade beschreibe. Es kommt inzwischen zuviel Werbung und wichtige Posts erscheinen nicht immer in meiner Timeline. Das Niveau sinkt beträchtlich auf Facebook, wenn man es mit Twitter und G+ vergleicht. Inzwischen gibt es viele Tage, wo ich gar nicht mehr reinschaue und ich Twitter bevorzuge. Auf der anderen Seite arbeiten bei Facebook wirklich viele Leute, um das System immer besser zu machen und das funktioniert richtig gut, vor allem die App. Ich will Facebook definitiv nicht mehr missen, da es für mich inzwischen eine Top-Info-Quelle geworden ist, was aber eine Tagesschau nie erreichen könnte.

 

 

2 Kommentare

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