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Amazon will billige Bücher und wir sollen dagegen sein

Das Spiegel Online inzwischen in einer Qualitätskrise steckt, sollte spätestens nach der Krim-Krise jedem klar geworden sein. Jetzt legt SPON mit dem Amazon Artikel noch einmal nach und versucht das Geschriebene noch zu unterbieten.

Ich weiss ja, dass Google, Amazon und Apple böse sind, aber leider sind die auch besser, als alle Konkurrenten. Das schreibt nur keiner gerne, den man müsse dem Monopol doch früh Einhalt gebieten. Genau hier setzt der Spiegel an und hat es irgendwie geschafft, dass 100 Autoren sagen, dass sie mehr verdienen wollen für Qualität und lokalem Buchhandel stehen. Ja ne ist klar. Ich frag auch einmal die Autoren, ob sie mehr Geld verdienen wollen und sie nur diese Petition unterzeichnen sollen. Ein Wunder das es nur hundert sind in den USA waren es 909.

Man muss sich das einmal vorstellen. Da will Amazon Bücher billiger machen und so dem Kunden preiswertere Produkte anbieten und jetzt wird der Leser/Kunde aufgefordert, Amazon zu verteufeln und man solle doch den hohen Preis bezahlen. Wie verrückt muss man sein, wenn man das unterstützt? Der Autor verdient durch Amazon auch nicht weniger, den das Einsparungspotential, liegt natürlich bei der Herstellung (Druckkosten) und dem Vertrieb. Hier geht es um billigere E-Books um das noch einmal laut zu sagen.

Natürlich wird Amazon noch mehr vorgeworfen: manipulierte Bestsellerlisten, verlangsamte Auslieferungen bestimmter Verlage und Verzögerungen bei Bestellungen und damit natürlich die Ausnutzung seines Monopols. Das kann wahr sein, aber mal im Ernst, das ist normales Business. Als ob die Verlage die letzten 100 Jahre die reinen Unschuldslämmer waren. Man muss sich nur einmal die Geschichte von Elsevier Verlag http://de.wikipedia.org/wiki/Elsevier#Kritik_an_Elsevier durchlesen, dagegen ist Amazon der reinste Engel. 

Und dann noch dieser verklärte Blick in diese sagenumwobenen Buchhandlungen, wo man die beste Beratung von belesenen Buchhändlern erhält. Mit Kaffee und Gebäck kann man in gemütlichen Leseecken seine Lieblingsbücher probelesen und sich mit literarisch bewanderten Kunden über die neuesten Literatur-Bestseller austauschen. Natürlich ist das viel besser, als eine seelenlose Kundenrezension auf Amazon oder einem Vorschlagsystem aus einer Cloud. Dann doch lieber ein Azubi aus Fleisch und Blut, der Shades of Grey für einen Klassiker hält. 

Zum Glück hat der Spiegel Redakteur die Antwort in den Kommentaren bekommen und ich werde wohl langsam SPON und FAZ (das ist ein anderes Thema) aus meiner Leseliste streichen müssen (es lebe der Qualitätsjournalismus) und mich vielleicht Der Zeit oder TAZ zuwenden. Natürlich ein schlechter Redakteur macht natürlich keine schlechte Zeitung, aber es wird insgesamt schlechter. Vielleicht unterstütze ich auch die Krautreporter und die Zukunft des Journalismus liegt im Crowdfunding. Warum aber immer Amazon schuld sein soll, werde ich wohl nicht verstehen. Ich muss das mit der Buchpreisbindung einmal recherchieren, aber auf den ersten Blick profitiert Amazon überdurchschnittlich davon und ist trotzdem dagegen. Schlimmer böser Monopolist dieses Amazon, will billigere Bücher und ist auch noch für freien Wettbewerb. Das muss verhindert werden.
 

PS Man hätte den Bericht auch wie T3N schreiben können, zwar kürzer aber ehrlicher.

PPS Der Deutschlandfunk hat dazu auch ein Interview geführt, mit guten Fragen und schlechten Antworten.

1 Kommentar

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