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Das war die Moodlemoot 2014 in Leipzig

Den Sinn einer Moodlemoot verstehe ich oft nicht und beim Durchschauen des Programms kommt manchmal auch Verwirrung auf. Viele Themen einer Moodlemoot sind einfache E-Learning-Themen, die oft wenig mit Moodle zu tun haben. Schaut man in das Programm, so entdeckt man sehr viele “nicht” Moodle Themen oder nur ein sehr loser Zusammenhang zu Moodle, z.B. ein Plugin oder eine Schnittstelle. Ich nehme mich da selbst nicht aus, denn bei meinem Vortrag “LOOP – Ein Autorentool für das Lehrbuch von morgen” hatte ich auch nur 5 Minuten über die Moodle-Integration gesprochen. Das ist aber das Problem jeder Spezial-Konferenz, die eine Software in den Mittelpunkt rückt und soll auch nur eine Anmerkung sein.

Die diesjährige Moodlemoot, war die erste Mooharamoot, da Mahara inzwischen als zweites Standbein Einzug gehalten hat. Ich persönlich halte davon nicht sehr viel. Zum einen sind E-Portfolios immer noch in den Kinderschuhen und müssen noch den Beweis der Notwendigkeit liefern (ich glaube, es haben sich beim Hochschultreffen nur drei Hochschulen mit einer Mahara-Installation gemeldet) und zum anderen ist die Integration in Moodle doch sehr rudimentär. Das muss alles noch sehr viel besser werden, aber dafür sind diese Konferenzen da.

Zu den einzelnen Sessions kann ich, wie so oft, kaum was sagen. Die Keynote von Jöran Muuß-Merholz war sehr schön und unterhaltsam, aber fast die gleiche Präsentation, wie beim CCC. Das soll die Qualität nicht schmälern, da der CCC Vortrag sehenswert war und ich ihn oft empfohlen habe.

Danach kam meine Session über LOOP, die gut besucht war und danach hat Herr Scholz auch noch einmal in einem Workshop über LOOP anhand der Volkswirtschaftslehre berichtet. Es hat mich unglaublich gefreut, dass zum ersten mal eine externe Person über LOOP berichtet und es kam eine kleine spannende Diskussion auf. Wir werden diese Diskussionen im Juni in Lübeck fortführen, beim ersten LOOP-Workshop (die Planungen laufen) und wir sind weiter gespannt, wie sich unsere Open-Source Lösung weiterentwickelt.

Danach hab ich mir noch zwei Sessions über Badges angeschaut, was für mich eines der nächsten großen Projekte sein wird. Ich denke das Jahr 2014 und auch 2015 wird von MOOC, Badges und ein wenig LOOP bei mir gekennzeichnet sein. MOOC und Badges sind für mich ein Tandem, was bisher noch nicht so exakt ausdiskutiert worden ist. Da gibt es noch jede Menge Diskussionsbedarf. Die eine Open Badge Session von Kristina Höppner gibt es sogar auf YouTube.

Danach gab es für mich persönlich jede Menge Meetings, Diskussionen und das persönliche Netzwerken. Dafür muss man jetzt auch einmal die Organisation der Uni Leipzig ausdrücklich loben, denn das kleine Foyer mit den Tischen, war dafür hervorragend geeignet. Auch die Abendveranstaltung am Donnerstag war wunderschön und ich verstehe immer noch nicht die Leute, die sich davor drücken. Ich finde immer diese Tischgespräche sehr ergiebig und interessant.

Die Moodlemoot in Leipzig war gekennzeichnet, als Moot der kurzen Wege. Vom Bahnhof zum Hotel (es waren diesmal wirklich viele im gleichen Hotel) und dann zur Moot waren keine 600 Meter. Das ist wirklich kurz. Leipzig ist wunderschön (plant einen Besuch beim Völkerschlachtdenkmal ein) und der Neubau der Uni mit der Mensa ist wirklich gelungen. Vielen Dank für die großartige Organisation. Ich persönlich empfand auch die Vorträge hochwertiger als früher. Man hat schon in Münster und München einen Anstieg der Qualität bemerkt und der Trend setzt sich fort (aber wie gesagt, ich war in wenig Sessions).

Für mich persönlich war die Reise definitiv ein Erfolg. Ich habe wirklich viele Ideen bekommen, viele neue Bekanntschaften gemacht und alte vertieft und neue Projekte angesprochen. Moodle als auch Mahara sind feste Bestandteile unserer Infrastruktur und wir werden noch Jahre diese Software nutzen. Allerdings sind wir auch in der Lage, aus der doch etwas betagten Usability und Performance von Moodle, eine gutes System zu schaffen, was inzwischen über 35.000 Leute bei uns nutzen können. Mal schauen, wie unsere Moodle-Roadmap 2014/15 aussieht. Es gibt da jetzt schon ein paar Überraschungen 🙂

 

 

3 Kommentare

  1. Pingback:Ergebnisse der Woche ab dem 2014-02-28 | Iron Blogger Kiel

  2. Ralf Hilgenstock

    Hallo Andreas,

    jede MoodleMoot plant eigenständig die Konferenzformate und die inhaltlichen Schwerpunkte. Du sprichst zwei Punkte an:

    – Die Moot hat nicht nur Moodle spezifische Themen.
    Ja, das ist richtig und es war Absicht. Es gibt viele Besucher, die Moodle nutzen und dabei auf Fragen stoßen, die sie in ihrem Alltag berühren, die zugleich aber auch für Nutzer anderer Plattformen relevant sind. Ich habe z.B. Präsentationen zu Datenschutz und zum Fernunterrichtsgesetz gehalten. Soll man die Teilnehmer nun auf eine zweite Konferenz schicken, damit sie die allgemeineren Themen hören und erörtern können. Das wäre denkbar, nur haben die meisten das Budget und die Zeit nicht dafür.

    – Mahara und Portfolioarbeit steckt in den Anfängen
    Bei der Einschätzung stimme ich dir völlig zu. Für mich ist das aber kein Grund Mahara auszugrenzen. Vielmehr geht es mir darum zu schauen, wo gibt es eine Saat, die aufgeht, wo gibt es aber auch Probleme. Vielleicht stellt sich in ein paar Jahren heraus, Portfolioarbeit bewährt sich nur in kleinsten Nischen oder statt Mahara gibt es andere Tools. Nun, dann werden die Organisatoren der jeweiligen Konferenzen zu entscheiden haben, wie sie damit umgehen.

    Gruß
    Ralf Hilgenstock

    • onlinebynature

      Hallo Ralf,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Wie ich hoffentlich geschrieben hatte, würde ich ich auch nicht Mahara ausgrenzen wollen. Nur weil ich singulär davon nicht viel halte, gibt es eine Existenzberechtigung für Portfolios und natürlich auch bei der Moodlemoot bzw. Moharamoot 🙂 Wir haben selbst eine Mahara Installation, die aber nur experimentell genutzt wird. Konferenzen sollen neue Wege zeigen und nicht altes immer wiederkäuen. Konferenzen wie die Moot sind so groß, dass jeder seine Aspekte finden kann, allerdings darf das eigentliche Ziel, das Alleinstellungsmerkmal, nicht vergessen werden.

      Gruß Andreas

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