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Warum sollte ich Open Educational Ressources (OER) erstellen?

Vor drei(?) Wochen ist der große Open Educational Ressources MOOC #COER13 gestartet und knapp tausend intrinsisch motivierte Digitals diskutieren im Netz über freie Inhalte im Netz. Nach den Grundfragen, was überhaupt OER Inhalte sind und warum man sie braucht, kam die sehr spannende Frage  von Joachim Wedekind “Warum eigentlich Zeit und Engagement in die Entwicklung stecken, wenn andere damit machen können, was sie wollen und am Ende nicht einmal die Reputation als Gratifikation übrig bleibt?”

Für mich ist das die Schlüsselfrage, denn wenn es keiner “umsonst” macht, scheitert die ganze Idee. Doch es gibt viele Möglichkeiten freie Inhalte zu erstellen und man hat auch Zeit und Geld dafür. Es gibt meist drei Möglichkeiten um freie Inhalte zu erstellen:

  1. Man erhält Geld für seine Arbeit.
    Dann arbeitet man für einen Auftraggeber und dieser hat die Rechte und kann damit machen, was er will bzw. was er muss. Auftraggeber kann z.B. auch die öffentliche Hand sein und Projekte haben dann die Auflage, die Inhalte zu veröffentlichen. Das ist bei EU Projekten inzwischen Standard und so kann man inzwischen auf viele Inhalte frei zugreifen. Der Auftraggeber kann bzw. muss also alle Inhalte veröffentlichen, das gleiche gilt natürlich auch für andere Bereiche, z.B. im Marketing wollen die Firmen oft kopiert werden oder es gibt einfach Sponsoren/Mäzen, die das fördern.
  2. Man erhält eine “Belohnung” für seine Veröffentlichung.
    Die Belohnung kann z.B. ein Zertifikat oder eine Note sein oder auch nur ein Badge. Das bedeutet, jede Hausaufgabe, Praktikum, Laborarbeit usw. kann schon bei der Erstellung als OER definiert sein und man muss bei der Erstellung auf Urheberrechte, Bildrechte, Zitate etc. beachten. Danach besteht immer die Möglichkeit alles frei ins Netz zu stellen. Belohnung könnte auch Ruhm und öffentliche Anerkennung sein und dadurch erhält man Aufmerksamkeit und dadurch die Möglichkeit Geld zu verdienen, womit wir wieder bei Punkt 1 wären.
  3. Idealismus wäre die letzte Möglichkeit
    Beim Idealismus will man einfach die Welt etwas besser machen. Das funktioniert relativ gut, denn es gibt tausende Beispiele, dass viele Menschen die Gesellschaft verbessern wollen.

Leider funktioniert das alles in der Praxis nicht so gut. Für gute Inhalte braucht man gute Leute und gute Leute haben meist keine Zeit, weil sie gut sind. Idealisten sind oft von sich überzeugt, aber ob sie auch professionell sind, ist eine andere Frage. Es wird auch immer schwieriger, umso höher der Anspruch ist. Will man nur Texte haben für die Grund- und Mittelschule, können das sehr viele schreiben. Ist man aber an Inhalten für ein Masterstudium interessiert, so verkleinert sich der Autorenkreis immens. Will man dann noch ein anderes Medium nutzen, z.B. Animationen, Bilder oder Video, brauch man teilweise zwei Experten, einen Autoren und einen Produzenten. Dank der guten Software von heute, geht die Erstellung im Multimediabereich zum Glück immer einfacher.

Aus meiner persönlichen Sicht, muss ich leider sagen, dass der beste und effektivste Weg der Erstellung der OER Inhalte Geld ist. Das motiviert am meisten, das begreift jeder und man kann es am besten steuern. Wer bezahlt kann auch die Lizenz bestimmen. Am besten regelt man diese Fragen gleich am Anfang. Würde man z.B. alle Lehrer und Dozenten bei der Einstellung verpflichten ihre Inhalte für den Unterricht als OER fähig zu erstellen, wäre das ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung. Ob man die auch später veröffentlicht, ist ein anderes Thema, jedoch sind schon einmal alle Rechte geklärt und später kann man alles in Lernräume oder Repositories stellen. Für solche Entscheidungen gehört aber sehr viel Mut.

4 Kommentare

    • Online by Nature

      OER bezeichnet doch nur die Lizenz unter der der Content veröffentlicht wird und nicht die Art, wie die Produktion bezahlt wird. Die Lizenzrechte allerdings beeinflussen unmittelbar die Vorraussetzung ob der Content Open sein kann. Hab ich z.B. bei einem Video nicht die Bildrechte der gefilmten Personen, so kann ich das Video nie offen ins Netz stellen.

      Beste Grüße Andreas

  1. Martin

    Nun ich kann die Argumentation Geld durchaus nachvollziehen und wir werden es ja in meiner Themenarbeit ganz intensiv andenken.
    Nichtsdestotrotz müssen wir auch umgekehrt sagen, dass ohne gemeinnützige Arbeit unsere Gesellschaft gar nicht existieren könnte (wenn man z.B. an das Rote Kreuz und ähnliches denkt).

    Das heißt einerseits ist Geld eine extrinische Motivation auf der anderen Seite wenn wirklich Geld fließt hemmt das außerordentlich jene die bisher freiwillig an der Sache gearbeitet haben.

    Mein Ansatz ist Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen, dass ev. diese (neben unseren Geldgebern) verstehen lernt, dass die Gemeinnützigkeit in der Bildung hohe Relevanz hat – im Endeffekt geht es darum, dass alle darauf Zugriff haben.

    Schwieriges Thema, kein Zweifel
    lg
    martin

  2. MarquitaJuicy

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