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Google Analytics und der Datenschutz

Ist Google gut oder böse? Stellt sich diese Frage überhaupt, wenn man liest, das Google über 80% aller Suchanfragen bearbeitet und auf über 80% aller Top Websites Google Analytics betrieben wird, hat eine Studie von onTRAXX ergeben? Google ist nicht gut oder böse, sondern Google ist gut. Die Tools sind überragend, sonst würden nicht alle sie benutzen. Qualität setzt sich durch – “Made in Germany by Google”.

Darf aber eine Firma so viel Wissen haben? Darf man Google vertrauen? Wir wissen inzwischen, dass man der Telekom, Lidl und Siemens nicht vertrauen darfkann. Viele Politiker sind wegen Steuerhinterziehung, Bestechung oder Meineid angeklagt und verurteilt worden, das beste Beispiel ist unser Ex-Kanzler Helmut Kohl. Warum sollte also Google besser sein? Der Datenschutz von Schleswig-Holstein sagt deshalb Nein zu Google und Google Analytics. Google wird aufgefordert Auskunft über die erfassten Daten zu geben, was aber wohl niemals passieren wird. Ich finde es unheimlich, dass Google inzwischen überall ist. Google kennt meine Mails, Hobbys, Vorlieben und Krankheiten. Man muss nur meine Schlagworte der letzten fünf Jahre auswerten und weiss, was ich getan hab. Das sind Einblicke in mein Privatleben, die ich ich nicht einmal meienr Familie gewähre, aber Google kann es. Ich denke das Bewusstsein für sensible Daten und wie man diese schützen sollte, ist bei jedem mangelhaft, vor allem aber beim Staat. Er sollte uns vor Google schützen, stattdessen erhebt er selbst Daten, im Namen der Terrorabwehr.

1 Kommentar

  1. Frank Spatzier

    Das Google’sche Allwissen ist mehr als erschreckend. Und die (bekannt gewordenen) Skandale der letzten Zeit zeigen, dass auch andere Privatunternehmen Daten sammeln, was das Zeug hält, und gezielt für ihre Zwecke ausnutzen. Der Staat (und hier vor allem rechtskonservative Innenpolitiker) hat sich längst davon verabschiedet, seine Bürger vor derartigen Gefahren bzgl. ihrer informationellen Selbstbestimmung zu schützen – ganz im Gegenteil. Unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung wird der Bürger nicht mehr als repräsentativdemokratischer Auftraggeber verstanden, sondern als potenzielle Bedrohung, die überwacht werden muss. Die Totalkontrolle ist technisch in unmittelbare Nähe gerückt. Und Begehrlichkeiten, sie auch einzusetzen, gibt es bei den politisch und ökonomisch Herrschenden massig, denn es gilt, das Herrschafts- und Besitztumsgefüge bei zunehmender sozialer Spaltung aufrecht zu erhalten und auszubauen. Und wie könnte das besser funktionieren, als durch Repression und Überwachung? In der Folge müssen wir uns fragen, wohin sich diese Gesellschaft entwickelt. Angesichts der grassierenden Datensammlungswut von Konzernen und Regierungen, der rasanten Entwicklung der Überwachungstechnologie, der zunehmenden Grundrechtsignoranz von Politikern, der zunehmenden sozialen Spaltung (national und international) sowie einer gebetsmühlenartig vorgetragenen neoliberalen Leitideologie ist es nicht schwer, hier unverkennbar proto-totalitäre Entwicklungen auszumachen. Allein mit diesem Beitrag, der bis zum Sankt Nimmerleinstag im Netz herumschwirren wird, kann ich nicht nur meine Jobchancen reduzieren, sondern auch die präventive Aufmerksamkeit nachrichtendienstlicher Behörden auf mich ziehen. Und wenn dem so ist, kann es um unsere Demokratie schon nicht mehr gut bestellt sein…

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