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Roadmaps von Moodle, Sakai, OLAT und dem Rest

Immer wieder werde ich gefragt, wie man Learning Management Systeme evaluiert. Sehr viele Institute entscheiden nach Features, Tools und machen dann eine Ausschreibung. Leider ist dies in der deutschen Hochschullandschaft zwingend erforderlich, da Mittel für ein neues LMS nur über Auschreibungen möglich sind und dort können sich Open Source Communities nicht bewerben. Sie brauchen Businesspartner, aber das ist eigentlich ein anderes Thema

Um die Qualität von Open Source Software beurteilen zu können, muss man eigentlich andere Kriterien als Features heranziehen. So ist die Nachhaltigkeit über die Finanzierung zu sehen, z.B. Open Office wird von SUN unterstützt oder über die Verbreitung der Software. Firefox hat zwar nur ca. 10 Angestellte, aber dafür ca. 30% Marktanteil weltweit. Die Stärke der Entwicklungsabteilung ist auch ganz ausschlaggebend, hier hat z.B. Sakai mit ca. 150 Entwicklern eine beachtliche Manpower aufgebaut.

Nimmt man diese Faktoren zusammen und schaut sich die Roadmaps von Open Source Projekten an, kann man qualitativ gut beurteilen, ob das Projekt nachhaltig ist oder nicht. Vergleicht man z.B. von drei anerkannten Open Source Lernräumen die Roadmaps erkennt man schnell, welche Ziele die Community hat, wie klar sie aufgestellt ist und welche Manpower dahinter steckt.

Die anspruchsvolle Moodle Roadmap zeigt nur Meilensteine bis Ende 2008. Sie ist aber sehr ausführlich und umfangreich.

Sakai hat seine Roadmap sehr erweitert und ist jetzt absolut transparent. Die Meilensteine sind anspruchsvoll, aber wohl erreichbar. Sakai hat hier am meisten gelernt und gibt dem künftigen Anwender sehr viele Informationen. Sie endet aber auch 2008 mit kleinen Ausblicken auf das Jahr 2009.

Als drittes gibt OLAT einen Ausblick auf die Entwicklung. Die Roadmap ist äusserst knapp beschrieben, aber im Gegensatz zu Sakai und Moodle reicht sie bis Ende 2012, was im kurzlebigen Internetzeitalter schon fast vermessen ist.

Alle drei Roadmaps haben aber mehr oder weniger die gleichen Ziele. Da stellt sich natürlich die Frage, oft man überhaupt so viele LMS braucht, oder ist die Diskussion über ein LMS eher emotional zu sehen, vergleichbar mit dem ewigen Kampf Windows oder Linux?

Sehr interessant wäre es natürlich dann einmal die Roadmaps von kommerziellen Anbietern zu nehmen, aber weder bei Blackboard noch bei Clix habe ich welche gefunden. Hier sind wohl die Firmengeheimnisse wichtiger als Transparenz.

1 Kommentar

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